Gänse Die Brut der Diepholzer Gans

Das Nest

Gänse bauen ihre Nester selber, wo immer es ihnen passt, darum müssen wir den Nestbau lenken. Der einzige richtige Platz wird in den meisten Orten der Stall sein, da er auch gegen Raubtiere gesichert werden kann.

Im Stall wird ein ruhiger, nicht zu heller Platz bevorzugt. Für eine einzelne Gans muss kein Nestplatz hergerichtet werden, da genügt eine Strohmulde.

Bei mehreren Gänsen müssen die Nester an den Seitenwänden geschlossen sein, damit sie sich gegenseitig nicht stören können. So kann zudem verhindert werden, dass sie sich gegenseitig Eier entwenden.

Nester für gezielte Zucht

Da gezielte Zucht die Einzellegekontrolle voraussetzt sind Fallnester, oder solche, die abgesperrt werden unumgänglich.

(Bei vollgeschwisterten Gänsen mit nur einem Zuchtganter (aus einer anderen Zuchtlinie) ist diese Massnahme nicht erforderlich.)

Legeperiode

Wenn die Gans zu legen beginnt, lassen wir das erste Ei des Geleges als "Nestei". Es muss sichergestellt sein, dass während der Lege- und Brutzeit immer genügend Baumaterial für den Nestbau bereitgelegt wird (Stroh). Die neuen Eier werden regelmässig entfernt, an der spitzen Seite des Eies datiert und liegend gelagert. Die Tiere legen durchschnittlich jeden 2. Tag ein Ei. (Detaillierte Angaben siehe Thema Eier.)

Brut

Kommt die Gans in Brutstimmung, erkennen wir das an ihrem veränderten Verhalten. Sie wird plötzlich träger und beginnt Daunen zu rupfen. Dann ist höchste Zeit ihr die Eier wieder einzulegen. Gleichzeitig wird das erste Ei enfernt, da es meistens stark verschmutzt ist und dadurch zu faulen beginnen kann. Die Folge davon kann sein, dass es während der Brut explodiert. Die Eier die älter als 7 Tage sind sollten 6-8 Stunden früher eingelegt werden, weil sich auch der Schlupf um diese Zeit verzögern kann. Es sollten nicht mehr als 12 Eier eingelegt werden, da die Gans gar nicht in der Lage ist, mehr Eier warm zu halten.

Es ist in vielen Texten zu lesen, dass Gänse die schlechten Eier selbst aus dem Nest werfen, das ist nicht wahr, genau so wie die Gänse nicht merken, dass die 31 Tage Brutzeit vorbei sind und weiter auf den Eiern sitzen bleiben.

Verhalten während der Brut

Um sich zu ernähren, zu Koten und allenfalls zu baden verlässt die Gans mitunter bis zu 30 Minuten oder mehr das Gelege. Die Eier werden dann jeweils von dem Tier fein säuberlich mit Daunen bedeckt.

Schieren der Eier

Um zu verhindern, dass die Gans schlechte Eier bebrütet, die möglicherweise noch zu Bruch gehen, werden die Eier in der Regel am 10. und 27. Tag geschiert. Das Schieren erfolgt mit einer speziellen Lampe in einem dunklen Raum.

Zu diesem Zweck wird das spitze Ende des Eies auf die Lampe aufgesetzt. Die Auswertung des Gesehenen erfodert einige Uebung. Da eine Beschreibung an dieser Stelle zu umfassend wäre, und möglicherweise nicht zum gewünschten Ziel führt, empfehlen wir Interessierten den Anschauungsunterricht gemeinsam mit einem erfahrenen Geflügelzüchter. Er kann Ihnen anhand von Beispielen das nötige Grundwissen vermitteln.

Schlupf

Wie bereits erwähnt erfolgt der Schlupf frühestens nach 29, spätestens mit 31 Tagen. Man sollte darauf verzichten, Kücken die im Ei stecken bleiben aus der Schale zu helfen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die meisten dieser Tiere, auch wenn sie überleben im Wachstum stark zurückbleiben und nie vollwertige Zuchttiere werden.

Noch einige Tips vom Praktiker

Diese Seite wird unterhalten durch Peter Tellenbach
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